Therapie und Behandlung Kinder

Kinder- und Jugendpsychotherapie 
in einer niedergelassenen Praxis, ambulant oder stationär

Wenn Sie als Mutter oder Vater psychisch erkrankt oder suchtkrank sind, haben Ihre Kinder oft keine Möglichkeiten, ihre Gedanken, Ängste und Sorgen dazu auszudrücken. Auch bleiben sie auf vielen Fragen, die sie an Ihre Erkrankung haben, sitzen. Das bringt Kinder oft selbst in eine schwierige emotionale Lage. Als Kinder psychisch erkrankter Eltern haben sie zudem ein erhöhtes Risiko, selbst psychisch zu erkranken. Daher gilt es, die seelische Widerstandsfähigkeit Ihrer Kinder zu stärken. Psychotherapie kann dazu beitragen.

Kinder- und Jugendpsychotherapien können in verschiedenen Rahmen stattfinden:

  • zum Beispiel bei niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen. 
    Hier unterstützt ein einzelner Psychotherapeut oder eine einzelne Psychotherapeutin Ihr Kind bei der Verarbeitung seiner  seelischen Probleme. Eine solche Therapie kann auch über die Psychotherapeutischen Ambulanzen großer Klinken stattfinden.
     Kinder und Jugendliche nehmen bei einer Therapie in einer niedergelassenen Praxis oder ambulant in einer Klinik über einen längeren Zeitraum ein bis zwei Termine pro Woche wahr, entweder allein oder teilweise auch mit Eltern – je nach Behandlungskonzept und Problemstellung. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. 
  • Hat Ihr Kind stärker ausgeprägte psychische oder psychosomatische Probleme, kann ein stationärer oder tagesklinischer Aufenthalt mit vielfältigen Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten geeignet sein, um schwierige Situationen zu klären und Distanz zu schaffen. Eine solche psychotherapeutische Behandlung in einer spezialisierten Klinik unterstützt Ihr Kind dabei, besser mit sich und seinen Gefühlen zurechtzukommen. Eine Beschulung der Kinder und Jugendlichen ist in den häufigsten Fällen über eine Klinikschule gewährleistet. Das tagesklinische Angebot erfordert eine besonders enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Behandlungsteam. Eltern wird oft ein Elterngruppentraining angeboten.

Eine enge Kooperation mit den Schulen der Patient*innen und mit außerklinischen Trägern von Hilfsangeboten, wie z. B. Jugendämtern, Beratungsstellen, Heimeinrichtungen und auch niedergelassenen Ärzt*innen der verschiedenen Fachrichtungen sowie niedergelassenen Psycholog*innen, Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen und Physiotherapeut*innen sind Bestandteil einer kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlung. 

Ergotherapie/Logopädie

Zeigt Ihr Kind ein besonderes Verhalten, ist auch eine ergotherapeutische Behandlung eine Option. Hier erlernt es, sich selbst besser zu organisieren, zum Beispiel durch verhaltenstherapeutische Ansätze, Konzentrationsübungen oder durch das Trainieren von Sozialkompetenz. Oft findet Ergotherapie ambulant in einer Praxis für Ergotherapie statt. Eine Heilmittelverordnung für eine ergotherapeutische Behandlung bekommt man z. B. beim Kinder- oder Hausarzt. Benötigt Ihr Kind Unterstützung bei seiner Sprachentwicklung oder hat es Probleme mit seiner Stimme, ist eine Praxis für Logopädie die richtige Anlaufstelle.

Kinder

Infobox

Damit es dir wieder besser geht
 
Paul erzählt: „Manchmal raste ich einfach aus. Ich habe Probleme in der Schule, kann mich oft nicht richtig konzentrieren. Und dann kriege ich diese Kopfschmerzen, und mir wird alles zu viel. Dann bin ich traurig und hab‘ zu nix mehr Lust. In der Klasse werde ich gemobbt, weil meine Familie „irgendwie anders“ ist. Die haben ja keine Ahnung, wie das mit ‘nem kranken Vater ist. Immer habe ich Angst um ihn. Ich würde gern mal mit jemanden reden, aber ich weiß nicht, mit wem.“
 
Was Paul über seinen Vater erzählt, kommt dir irgendwie bekannt vor? Vielleicht geht es auch dir nicht gut, weil du immer so viele Sorgen hast, zum Beispiel um deine kranke Mutter. Damit dir die Ängste nicht über den Kopf wachsen, könnte dir eine Psychotherapie helfen. Die gibt es auch für Kinder und Jugendliche. Bei einer Psychotherapie sprichst du viel mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin über deine Situation. Entweder bist du allein mit ihm/ihr oder in einer Gruppe zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen, denen es ähnlich geht wie dir. Hier kannst du alle Fragen stellen, die dich schon lange bewegen. Oder du machst Dinge, die dir Spaß machen, wie zum Beispiel Bilder malen. Die Ärzt*innen und Therapeut*innen behalten übrigens alles für sich, wenn du ihnen etwas erzählst. Sie geben nichts an deine Eltern weiter.
 
Und wo gibt es diese Ärzt*innen und Therapeut*innen für Kinder? Schau‘ mal unter WEGWEISER ZU HILFEN. Unter Therapie und Behandlung für Kinder findest du viele Adressen.