Ambulante psychiatrische Behandlung
Sie möchten sich psychiatrisch behandeln lassen, aber eine stationäre Unterbringung möglichst vermeiden? Hier bieten sich ambulante Behandlungsangebote an. Diese finden tagsüber in Kliniken und therapeutischen Praxen statt. Abends können Sie zuhause bei Ihrer Familie sein. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Therapieschwerpunkte. Gemeinsam mit den Ärzt*innen und Therapeut*innen besprechen Sie vor Ihrer Behandlung, welcher Therapieansatz für Sie passend ist. Häufig gibt es auch familientherapeutische Angebote, die sich an die gesamte Familie richten.
Aufsuchende Familientherapie
Manchmal befindet sich eine Familie in einer besonders schwierigen Situation, zum Beispiel bei schwerwiegenden chronischen Erziehungsproblemen, psychischen Erkrankungen, Partnerkonflikten, Gewalt in der Familie, Krisen durch Trennung oder Tod. Dann ist es notwendig, dass Therapeut*innen direkt ins Haus kommen, um sich das Zusammenspiel aller Familienmitglieder vor Ort anzuschauen. Dieses Therapiekonzept nennt man Aufsuchende Familientherapie (AFT).
Hand in Hand mit den Therapeut*innen arbeiten Sie im Rahmen der AFT an der Verbesserung der Beziehungen innerhalb Ihrer Familie. Ziele dieser gemeinsamen Arbeit können sein: Hilfe und Unterstützung anzunehmen; Beziehungs- und Kommunikationsstörungen zu erkennen; die Rollenverteilung zu klären, zu kommunizieren und zu akzeptieren; die elterliche Präsenz zu stärken; Verantwortung zu übernehmen und Deeskalationsstrategien zu erproben und anzuwenden.
Die Sitzungen finden in der Regel vierzehntägig statt, zu Beginn meist öfter. Die Dauer der Therapie beträgt normalerweise sechs bis neun Monate. Die Kosten für die AFT werden in der Regel vom Jugendamt getragen. Das Therapieangebot richtet sich auch an Selbstzahler.